Gemalter Herzschlag, Mila Lovell

Cherie war fünfzehn, als ihre Mutter bei einem Raubüberfall am Wiener Praterstern ermordet wurde. Cheries Vater, der seine Frau eigentlich hätte abholen sollen, kämpft seitdem mit Verlustängsten und hat Cherie gegenüber einen ausgeprägten Kontrollzwang entwickelt. Cherie klammert sich fest an Emma, ihre Beschützerin und beste Freundin. Als Emma mit der Mutter von Wien nach Sizilien übersiedeln muss, bricht für Cherie eine Welt zusammen. Die mittlerweile Siebzehnjährige fällt in eine tiefe Sinnkrise, aus der sie alleine nicht mehr herauskommt.
Genau in dieser schweren Zeit trifft Cherie den Straßenkünstler Jake, dessen offene Art sie sofort überwältigt. Sie verliert ihn aber aus den Augen. Durch Zufall wird Jake ein paar Monate später in Cheries Klasse versetzt. Trotz seines anfangs abweisenden Verhaltens bemüht Cherie sich um eine Freundschaft mit dem Jungen, der offensichtlich Geheimnisse hegt. Cherie akzeptiert Jakes Verschlossenheit und gibt ihm einen Vertrauensvorschuss.
Als Cheries Vater von ihrer Freundschaft mit dem Straßenkünstler erfährt, spricht er ein strenges Kontaktverbot aus. Cherie, die mittlerweile schon starke Gefühle für Jake empfindet, setzt sich jedoch über das Verbot ihres Vaters hinweg und trifft sich weiterhin heimlich mit Jake. In den kommenden Wochen stellt Jake nicht nur ihre Abenteuerlust auf die Probe, sondern hilft ihr auch, den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten. Unterstützt werden die beiden von ihren Freunden Lizzy und Dan, zwischen denen sich ebenfalls eine holprige Liebesgeschichte entspinnt.
Währenddessen geht Cheries Freundschaft mit Emma immer weiter den Bach hinunter. Emma sieht in Jake einen Konkurrenten, den es durch gezielte Manipulation auszumerzen gilt. Doch Cherie erkennt Emmas Motive und hält weiterhin zu Jake, wenngleich sie bezweifelt, dass der ihre Gefühle jemals erwidern wird. Die Spannungen zwischen Emma und Cherie gipfeln schließlich in einem heftigen Streit, der die Mädchen ohne Perspektive auf eine gemeinsame Zukunft zurücklässt. Cherie besitzt inzwischen die emotionale Reife, um die Situation akzeptieren zu können.
Gleichzeitig hat ihr Vertrauen jedoch einen Riss davongetragen, weshalb sie Jakes Verhalten immer mehr zu hinterfragen beginnt. Cherie möchte wissen, wo er steckt, wenn er wieder einmal die Schule schwänzt, und wohin er verschwindet, wenn ihn diese geheimnisvollen Textnachrichten erreichen. Außerdem will sie wissen, woher die Verzweiflung rührt, die sie im Grau seiner Augen aufblitzen sieht. Doch Jake weigert sich, sein Geheimnis zu offenbaren – zumindest bis zu jener alles verändernden Klassenfahrt. Als Jake wieder eine Textnachricht erhält, die ihn zum Heimkehren zwingt, reagiert er verdrossen. Seine negativen Gefühle verstärken sich, als Cherie von einer fiesen Mitschülerin dazu genötigt wird, sich vor versammelter Mannschaft umzuziehen. Ein perverser Spruch eines weiteren Mitschülers bringt das Fass schließlich zum Überlaufen: Jake ist kurz davor, zu explodieren, reißt sich dann jedoch zusammen und flüchtet in den Wald, wo Cherie ihn einholt und mit seinem Wutanfall konfrontiert.
Jake vertraut sich ihr schließlich an und erzählt von seiner achtjährigen Schwester Josephine, genannt Josie, die an einer unheilbaren Lungenkrankheit leidet. Nur eine Herz-Lungen-Transplantation kann die Kleine noch retten. Erschüttert von diesem Geständnis hofft Cherie, Jakes Verhalten endlich verstanden zu haben, als sie plötzlich von ihm geküsst wird und ihre Welt wieder einmal kopfsteht.
Der Roman endet mit einem Satz von Jake: Ich will, dass du Josie kennenlernst.